Moulagen
Dieses Fotoprojekt orientiert sich am Stil historischer Wachsabdrücke aus der Medizin, den sogenannten "Moulagen", die im letzten Jahrhundert für Lehrzwecke angefertigt wurden. Im Gegensatz zu den, primär der Medizinwissenschaft dienenden Moulagen, zeigt das Fotoprojekt von Alexa Seewald keine durch Krankheit entstellte, abschreckende Hautpartien, sondern gesunde Haut, die sich zum Zeitpunkt der fotografischen Aufnahme jedoch ebenfalls in einer Art "Ausnahmezustand" befunden hat.
Neben den externen Einflüssen (Fremdeinwirkungen) auf die fotografierten Hautstellen, werden auch Einwirkungen, die von Innen (auf emotionaler Ebene) erfolgen, abgelichtet. Diese Auswirkungen sind nicht immer - im wahrsten Sinne des Wortes - "offen sichtlich", jedoch stets authentisch. Hierbei räumt die Fotografin den internen und externen Reizen einen gleichbedeutenden Status ein. Somit thematisiert die fotografische Arbeit die Zweiseitigkeit der Haut als Trennschicht und Verbindungsfläche zwischen Individuum und Umwelt, sowie zwischen Psyche und Körper.